Fachkreis Gewerbeimmobilien und IHK zu Leipzig fördern Synergien zwischen Kulturbranche und Immobilienwirtschaft Themenveranstaltung

Die Zukunft des Leipziger Gewerbeimmobilienmarktes liegt in der Verbindung von Tradition, Kreativität und Innovation. Dies wollen der Leipziger Fachkreis Gewerbeimmobilien und die IHK zu Leipzig ab 2025 stärker in den Fokus nehmen. Aus diesem Grund rückten die beiden Institution jüngst bei einer Veranstaltung die Synergien zwischen der Kulturbranche und der Immobilienwirtschaft in den Mittelpunkt. So viel ist sicher: Die weichen Standortfaktoren kultureller Einrichtungen tragen dazu bei, ungenutzte Gewerbeflächen neu zu beleben beziehungsweise bereits entwickelte Areale noch attraktiver zu machen. Der Leipziger Fachkreis Gewerbeimmobilien und die IHK zu Leipzig setzen sich deshalb für eine intensivere Kooperation der beiden Branchen ein und fordern zugleich von Bund und Ländern wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen. Denn: Kultur und Immobilienwirtschaft können gemeinsam nicht nur das Stadtbild prägen, sondern auch wirtschaftliches Wachstum fördern.

Synergien zwischen Kultur und Gewerbeimmobilien sind der Schlüssel

Leipzig steht vor der Herausforderung, nach der euphorischen Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte und den nun kommenden wirtschaftlich herausfordernden Zeiten die verbliebenen und meist kleinteiligen Gewerbeflächen zukunftsfähig zu entwickeln. Prof. Kerry Brauer, Präsidentin des Leipziger Fachkreis Gewerbeimmobilien, erklärt: „Die Immobilienwirtschaft muss aktuell wieder lernen, langfristiger zu denken. Der Fachkräftemangel, die Preis- und Zinsentwicklung sowie immer komplexere Vorschriften bei der Finanzierung, der Errichtung und Betreibung von Immobilien lassen die Fokussierung auf schnelle Lösungen nicht mehr zu. Gerade die Kulturbranche kann hierbei wichtige Pionierarbeit bei der Belebung von Flächen, die kurzfristig vielleicht nicht rentabel sind, aber langfristig enormes Potenzial entfalten, leisten.“

Kulturelle Einrichtungen wie Clubs, Studios und Kreativbüros schaffen nicht nur ein positives Image für Gewerbestandorte, sondern erhöhen die Attraktivität für Unternehmen und Fachkräfte. „Kultur zieht Menschen an, steigert die Lebensqualität und wirkt sich direkt positiv auf Gewerbeflächen aus – sei es durch höhere Fußgängerfrequenz oder die Ansiedlung weiterer Firmen in der Umgebung“, so Brauer.

Die Kooperation zwischen der zahlengetriebenen Immobilienwirtschaft und der kreativen Kulturbranche sei in Leipzig zwar gut, aber ausbaufähig: „Es gilt, die Schnittmengen zu vergrößern. Beide Branchen haben da noch Hausaufgaben zu erledigen. Die Kulturbranche sollte stärker in betriebswirtschaftliche Prozesse eintauchen, während die Immobilienwirtschaft sich noch stärker auf die langfristigen Vorteile dieser Symbiose einlassen muss.“

 

Alte Messe: Erfolgreiches Beispiel für kreative Nachnutzung

Auf dem Gelände der Alten Messe zeigt sich, wie schon jetzt solche Kooperationen funktionieren können. Gregor Bogen, Vorstandsmitglied des Leipziger Fachkreises Gewerbeimmobilien und Geschäftsführer der WEP-Gruppe, die im Auftrag der städtischen LEVG für die Alte Messe verantwortlich ist, lobt die geplante Ansiedlung der Distillery. Der Techno-Club, einer der ältesten in den neuen Bundesländern, gilt für ihn als wegweisend für die Zukunft. „Die zentrale Lage, die gute Erreichbarkeit und die Abwesenheit von Anwohnern machen das Areal ideal für Projekte wie die Distillery. Hier entsteht ein kreativer Knotenpunkt, der die Attraktivität des Standorts erheblich steigert.“

Neben dem Technoclub in der Halle 7 werden an anderen Stellen im Rahmenplangebiet der Alten Messe auch Proberäume, Studios und Büros für die Kreativwirtschaft geschaffen. „Solche Projekte bringen nicht nur Leben in bisher ungenutzte Flächen, sondern schaffen auch eine Win-Win-Situation für das gesamte Areal“, so Bogen. Allerdings seien bei der Umsetzung Herausforderungen wie komplexe Bauvorschriften und die Unterstützung der Betreiber in bürokratischen Prozessen zu meistern. Bogen: „Dabei bringen wir für die Betreiber des Clubs unsere Kompetenzen in der Immobilienentwicklung gern mit ein. So entsteht ein Gewinn für beide Seiten.“

 

Wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen dringend notwendig

Dr. Fabian Magerl, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig, sieht in Projekten wie der Alten Messe und auch den „Ateliers der Zukunft“ am Güterbahnhof in Leipzig Leutzsch richtungsweisende Beispiele: „Diese Projekte zeigen, wie eine erfolgreiche Symbiose zwischen Kultur und Immobilienwirtschaft aussehen kann. Solche Anziehungspunkte fördern nicht nur die Attraktivität der Stadt für Leipziger und Gäste, sondern auch für Unternehmen.“

Um jedoch mehr solcher Projekte zu ermöglichen, fordert Magerl gemeinsam mit dem Fachkreis Gewerbeimmobilien konkrete Maßnahmen von der Politik: „Weniger Regulierung, Konzepte für einen reibungslosen Wirtschaftsverkehr und eine wirtschaftsfreundlichere Verwaltung sind entscheidend, um Investitionen und kreative Projekte zu fördern. Nur so können wir die Dynamik auf dem Leipziger Gewerbeimmobilienmarkt erhalten und weiterentwickeln.“

20 Jahre Fachkreis Gewerbeimmobilien: Die Herausforderungen der Zukunft lösen Themenveranstaltung

Aktuelle Herausforderungen komplexer denn je / Intensiver Austausch und
Lösungssuche machen Fachkreis zu einem wichtigen Ansprechpartner für Vertreter
aus Wirtschaft und Politik

Der Leipziger Fachkreis Gewerbeimmobilien feierte jüngst sein 20-jähriges Bestehen.
Im Rahmen des Festaktes waren sich alle Mitglieder und Partner einig: Seit seiner
Gründung im Jahr 2004 hat sich der Fachkreis zu einem wichtigen Akteur und
Impulsgeber für die Immobilienbranche in Leipzig und der Region entwickelt.
Gegründet als Initiative, um den damals dynamischen Bedingungen im
Gewerbeimmobiliensegment konstruktiv zu begegnen, sind die Ziele des Vereins
heute wichtiger denn je. Denn die aktuellen Herausforderungen haben an Komplexität
zugenommen. Mit einer kritischen Einschätzung der momentanen Marktlage und der
intensiven Suche nach Lösungsansätzen startet der Fachkreis mit seinen rund 30
Mitgliedern hochmotiviert in das dritte Jahrzehnt seines Bestehens.

Eine Marktlage, wie sie die Branche seit 20 Jahren kennt – und doch anders

„Die aktuelle Situation erinnert in vielerlei Hinsicht an die Bedingungen vor 20 Jahren“, erklärt
Prof. Dr. Kerry Brauer, Präsidentin des Leipziger Fachkreises Gewerbeimmobilien. „Damals
war die wirtschaftliche Situation in den neuen Bundesländern herausfordernd. Der Markt war
von Leerständen geprägt – rund 920.000 Quadratmeter Büro?äche standen in Leipzig leer,
und das bei einem Jahresmiet?ächenumsatz von nur 84.000 Quadratmetern.“ Diese Zahlen
verdeutlichen, wie tiefgreifend die Probleme waren. „Doch heute haben wir es mit einem
deutlich komplexeren Umfeld zu tun, das weit über wirtschaftliche Faktoren hinausgeht.“

Brauer verweist auf die Vielzahl der Ein?ussfaktoren, die den Immobilienmarkt derzeit
prägen: „Es ist ein Konglomerat aus ökologischen, sozialen und ökonomischen
Anforderungen, welches die die Akteure vor immense Herausforderungen stellt.“ Die
Umsetzung von Nachhaltigkeit in Bauprojekten müsse bezahlbar und sozial verträglich
bleiben, während zugleich steigende regulatorische Anforderungen zu erfüllen seien. „Das ist
in gewisser Weise die Quadratur des Kreises“, so Brauer weiter.

Kooperation als Schlüssel für nachhaltige Lösungen

Angesichts dieser schwierigen Ausgangslage sieht der Fachkreis eine zentrale Lösung in der
verstärkten Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure auf dem Immobilienmarkt. „Wir sind
überzeugt, dass nur durch eine partnerschaftliche und ressortübergreifende Zusammenarbeit
zwischen privater und öffentlicher Hand tragfähige Lösungen gefunden werden können“,
betont Prof. Dr. Brauer. „Es geht darum, Perspektiven zu wechseln, die Anliegen der anderen
Seite zu verstehen und gemeinsam lebenswerte Räume in Stadt und Land zu schaffen.“

Der Leipziger Fachkreis versteht sich in diesem Kontext als wichtiger Vermittler. „Wir stehen
an der Schnittstelle zwischen privaten Investoren und Städteplanern. Unser Ziel ist es, nicht
zu trennen, sondern zu verbinden“, erklärt Brauer. Dieser Ansatz habe sich in den
vergangenen zwei Jahrzehnten als besonders wertvoll erwiesen, um den Immobilienmarkt in
Leipzig positiv zu gestalten.

Zukunftsorientierte Arbeit: Den Wandel aktiv gestalten

Der Fachkreis wird auch in Zukunft als Vorreiter für ressortübergreifendes Denken und
Handeln auftreten. „Die Herausforderungen werden nicht weniger. Aber wir sehen darin auch
eine Chance, die Zukunft aktiv mitzugestalten“, sagt Brauer. „Unsere Erfahrung und unsere
breite Aufstellung innerhalb der Branche ermöglichen es uns, innovative Ansätze für die
Stadt- und Regionalplanung zu entwickeln und gesellschaftlich akzeptierte Lösungen zu
?nden.“

Mitgliederversammlung und Entwicklung des Leipziger Immobilienmarktes Themenveranstaltung

Wir hatten einen hervorragenden und informativen Abend bei unserem Mitglied Entenza, welches sich vorgestellt hat.

Des weiteren wurde uns durch einen Vertreter des Gutachterausschusses der Stadt Leipzig der aktuelle Grundstücksmarktbericht von 2023 vorgestellt und näher erläutert.

Außerdem hat uns unser Mitglied BNP Paribas die aktuelle Entwicklung des Leipziger Immobilienmarketes vorgestellt.

Zum Ausklang des Abends gab es Zeit für ein gemeinsames Get-together bei leckerem Buffett.